>> Coaching für Privatpersonen<<
Vielleicht weil der Markt doch
viel enger ist als die Coachingwelle vermuten ließ, stieß der Begriff in den
privaten Bereich hinein: Privatpersonen können sich ebenso wie Führungskräfte
bei schwierigen Aufgaben in Beruf und Privatleben beraten lassen und diese
Beratung heißt seit ein paar Jahren nicht mehr „psychologische Beratung“
sondern „Coaching“.
Ein Vorteil des neuen Begriffs für
die Klienten ist, dass klar ist, dass es hier nicht um die Heilung seelischer
Störungen geht (der Begriff der „psychologischen Beratung“ ist da schon
wesentlich vieldeutiger), sondern schlicht um Beratung oder Training zu einem
bestimmten Ziel.
Freizeitbereich:
Als letzte Welle rollte der
Begriff des Coachings in den Freizeitbereich hinein: Hier gibt es heute einen
bunten Markt für Wellness-, Fitness und Diätcoaches und man darf gespannt sein,
welche Beratungsmärkte sich dieser Begriff noch erschließen wird.
Ein bekannter Coach sagte einmal:
„Der Unterschied zwischen Coaching und Psychotherapie ist die Sprache“. Häufig
wird als Unterschied genannt, dass Psychotherapeuten mit Menschen arbeiten, die
psychisch krank sind, Coaches arbeiten hingegen mit psychisch gesunden
Menschen, die nur ein Problem lösen wollen. Sieht man genauer hin, wird das
schnell unscharf: Ein langes Aushalten-müssen einer unlösbar erlebten Situation
mit hohem Stressniveau führt bei vielen Menschen zwangsläufig zu
Burnout-Syndromen, Depressionen oder anderen psychischen Störungen. Häufig wird
Coaching erst dann als Möglichkeit erwogen. Inhaltlich wird häufig an ähnlichen
Themen wie in Psychotherapien gearbeitet (Motivation, Stress, Problemlösungen,
Beziehungen, Kommunikation). Aus meiner Sicht liegt der Unterschied weniger im
Inhalt sondern vielmehr im Ziel: Bei Psychotherapie soll eine psychische
Symptomatik erleichtert werden, bei Coaching soll ein komplexes Problem gelöst
werden (am besten bevor dieses auch eine psychische Symptomatik erzeugt).